Schloss Kirchstetten liegt,
umgeben von einem ausgedehnten Meierhof- und Parkareal, am südl. Rand
der Siedlung, unmittelbar an der Ortsdurchfahrt, an der Straße Neudorf –
Zlabern.
Die mittelalterliche, standortgleiche(?) "Veste Kirchstetten" ist
abgekommen. Das Erscheinungsbild des heutigen Schlosses, basiert auf
einem Barockumbau, der in der 1. H. d. 18. Jhs. durch Johann Bernhard
Fischer v. Erlach im Auftrag von Matthias v. Suttner durchgeführt wurde.
Als Grundlage diente nach Dehio ein 4-flügeliges Wasserschloss des
beginnenden 17. Jhs. mit Bauteilen des 16. Jhs. Das Ergebnis ist eine
barocke 3-Flügelanlage, die ihre Hauptfassade zum westl. situierten
Meierhofareal wendet. Die O-Seite bildet mit 2 Seitenflügeln eine
ehrenhofartige Situation. Die relativ schlichte Dekoration der Fassaden
wird durch den reicher geschmückten, 3-achsigen Mittelrisalit der
Hauptfassade durchbrochen. In diesem liegt die Toreinfahrt und darüber
der durch Rundbogen- und Ovalfenster belichtete Festsaal. Die
Erdgeschoßräume besitzen durchwegs Gewölbekonstruktionen des frühen 17.
Jhs., der Festsaal besitzt ein stuckiertes Spiegelgewölbe aus der Zeit
um die M. d. 18. Jhs., das um 1750/52 entstandene Deckenbild stammt von
Franz Anton Maulbertsch. Die der Hl. Anna geweihte Schlosskapelle
besitzt die Raumausstattung des 18. Jhs. und tlw. aus der Zeit um 1800
stammende Illusionsmalereien. In die Zeit um 1800 datiert auch die
Ausstattung weiterer Innenräume.
Westl. des Kernschlosses erstreckt sich ein weitläufiges Meierhofareal
mit Gebäuden der 1. H. d. 18. Jhs. Rund 200 m nordwestl. des Schlosses
liegt an der Abzweigung der nach Wildendürnbach führenden Straße die
Filialkirche Hl. Geist, eine rom. "Chorturmkirche", die u. U. in
Beziehung zum mittelalterlichen Sitz zu stellen ist. Am gesamten
Langhaus ist unverputztes Quadermauerwerk erhalten, das nur sehr
reduziert strukturellen Wechsel zeigt und weitgehend aus großformatigen
Quadern besteht. In der N-Mauer ist ein zugesetztes Rundbogenfenster
erhalten, die rundbogige Türöffnung der S-Seite wirkt tlw. erneuert. Der
gerade geschlossene Chor stammt nach Dehio aus der Zeit um 1400. Die im
Dehio vorgeschlagene Datierung des Primärbaues allgemein in das 13. Jh.
sollte mit Vorsicht auch das späte 12. Jh. einbeziehen.
(C) Text: NÖ Burgen Online
Adresse
Am Schloss 14
2135 Kirchstetten
Web
zum Lageplanfür Barockschloss Kirchstetten
Kontakt
Am Schloss
2135 Kirchstetten